Theorie

Digitalisierung führt zu immer weiter konvergierenden technischen Praktiken

Die Digitalisierung führt zu immer weiter konvergierenden technischen Praktiken in traditionell und ökonomisch-sozial noch extrem heterogenen Berufsfeldern. Daher geht es im Studium insbesondere darum, anspruchsvolles, prinzipiell konzeptionelles und theoriegestütztes Argumentieren und Arbeiten zu ermöglichen, das zugleich disziplinenübergreifend ist.

Insbesondere die Kulturtheorie an der Merz Akademie sieht sich der Idee einer Autorschaft im Feld Kunst, Gestaltung und Medien verpflichtet. Der Fokus auf die Autorschaft geht nicht zuletzt auf die Einschätzung zurück, dass in einer digitalen Kultur nicht nur mit vorgegebenen Tools an – kommunikativen oder künstlerischen – Aufgaben gearbeitet wird, sondern zugleich auch an den Tools selbst. Der zentrale Gedanke dabei ist, dass zu einer umfassenden Kenntnis der kulturellen, sozialen und politisch-historischen Hintergründe des Faches auch eine theoretische Durchdringung der kulturellen Gegenwart gehört.

Ausstellung zum Theorieprojekt "Politik des Lebens, Geburt der Massaker" im Sommer 2019

Die im Studium anvisierte Autorschaft bedeutet für einen Künstler etwas anderes als für einen Grafikdesigner in einer Agentur, einen Dokumentarfilmer, einen Game-Designer oder jemanden, der an VR-Entwicklungen beteiligt ist. Der Fachbereich Kulturtheorie hilft den Studierenden, das anspruchsvolle Ziel zu erreichen, ein „Autor in Gestaltung, Kunst und Medien“ zu werden.

Sie sollen einerseits mit den diesbezüglich grundlegenden Gegenwartsdiskursen vertraut gemacht werden. Andererseits sollen die Studierenden auch für zeitgenössische Tendenzen der Vermischung von freien und angewandten Künsten sensibilisiert werden.

Vor diesem Hintergrund haben sich die theoretischen Fächer an der Merz Akademie in drei Felder ausdifferenziert: Ästhetische Theorie, Kulturtheorie und Kunstgeschichte. Dem ist eine allgemein ins (geistes-)wissenschaftliche Denken und Arbeiten einführende Propädeutik im ersten Semester vorgeschaltet.

Die Vierteilung der Lehre in die Studienschwerpunkte Film und Video, New Media und Visuelle Kommunikation wiederum ist die Grundlage einer weiteren Reihe von Lehrveranstaltungen, die sich mit der theoretischen Seite dieser Felder beschäftigen. Dies meint etwa die Theorie der Medien, des Films und des Designs und ihre Semiotiken. Hier wird spezifisches Wissen für die Studienschwerpunkte vermittelt, darüber hinaus erwerben alle Studierenden grundlegende Kenntnisse kulturgeschichtlicher und zeichentheoretischer Fragen.