Kuratiert von Christoph Dreher
Als die Merz Akademie vor vier Jahren das erste Symposium zum Thema AUTORENSERIEN veranstaltete, waren diese in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Das hat sich in der letzten Zeit deutlich geändert, nicht zuletzt durch den überraschenden Erfolg von »Breaking Bad«.
Im Rahmen des 2-tägigen Symposiums AUTORENSERIEN II befassen sich eine Autorin, ein Produzent und ein Showrunner verschiedener US-Serien sowie internationale Film- und Kulturwissenschaftlerinnen mit den Eigenschaften und Herstellungsweisen von Serien wie »Mad Men«, »Treme« oder »Breaking Bad«: wie werden sie erzählt? Wie werden sie geschrieben? Wie wird ihre Vielschichtigkeit, die Ambivalenz und die Entwicklung ihrer Figuren konzipiert, wie wird das in den Writers Rooms Geschriebene beim Dreh umgesetzt?
Welches Geschäftsmodell ermöglicht in den USA die Finanzierung qualitativ hochwertiger und somit teurer Serien, die häufig auch dort – zumindest nach traditionellen Messverfahren – eher ein Nischenpublikum ansprechen? Und welche Rolle spielen Laptops, Tablets und Smartphones gegenüber dem traditionellen Fernseher und welche das Internet, nachdem neue Firmen wie Netflix via Streaming Serien außerhalb des Kabelfernsehens zugänglich machen? Welche Rolle spielen die Autorenserien selbst, die auf neuartige Weise konzipiert, produziert und angeboten werden?
Schließlich werden europäische Ansätze von Autorenserien (Borgen, Kommissarin Lundt) untersucht und die Möglichkeiten ihrer (Ko-)Produktion in Deutschland und mit anderen europäischen Ländern (Skandinavien) mit Redakteuren und Programmchefs (Sky Atlantic, ZDF, ARTE Creative) eruiert.
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Marcus Ammon
Senior Vice President Film bei
Sky Deutschland, Unterföhring
Marcus Ammon war Programmdirektor bei Universal Studios Networks Germany und Managing Director bei MGM Networks Deutschland. Ammon leitet den Auf- und Ausbau der Sky Film- und Seriensender und nimmt maßgeblich Einfluss auf Verhandlungen mit Hollywood-Studios. Er hat unter anderem den Launch der Sender Sky 3D und Sky Atlantic HD sowie die Verpflichtung von Harald Schmidt bei Sky verantwortet.
Alain Bieber
Projektleiter ARTE Creative, Strasbourg
Alain Bieber studierte Allgemeine Rhetorik, Soziologie und Neuere Deutsche Literatur in Tübingen und Politik- und Kommunikationswissenschaft am Institut d’études politiques (IEP) de Paris. Er gründete REBEL:ART – Verlag und Plattform für Kunst, Kultur und Politik und arbeitete als freier Redakteur. Heute ist er Projektleiter von ARTE Creative, einem Magazin, Labor und einer Community für zeitgenössische Kultur, des europäischen TV-Senders ARTE.
Diedrich Diederichsen
Kulturwissenschaftler, Berlin und Wien
Diedrich Diederichsen war in den 80er Jahren Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift „Spex“ und arbeitet seit den 90er Jahren international als Hochschullehrer, Gastprofessor und Lehrbeauftragter. Von 1998 bis 2006 lehrte Diederichsen als Professor für Ästhetische Theorie und Kulturwissenschaften an der Merz Akademie Stuttgart und ist seit 2006 Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
Christoph Dreher
Filmemacher, Berlin und Stuttgart
Christoph Dreher studierte Philosophie und Politische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin sowie Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seit den 80er Jahren realisiert er Dokumentarfilme, Musikvideos und künstlerische audiovisuelle Projekte als Autor und Regisseur. In den Büchern „Autorenserien - Die Neuerfindung des Fernsehens“ (Hrsg.) und „Breaking Down Breaking Bad“ (mit Christine Lang) beschäftigte er sich mit den Serien des modernen US Quality TV. Christoph Dreher ist seit 2001 Professor für Film und Video an der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart.
Lolis Eric Elie
Autor und Filmemacher, Los Angeles
Lolis Eric Elie wurde in New Orleans geboren und arbeitete zuletzt im Autorenteam der AMC TV Show „Hell on Wheels“. Zuvor schrieb er für die HBO-Serie „Treme“. In Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Regisseur Dawn Logsdon schrieb und koproduzierte er die PBS Dokumentation „Faubourg Treme: The Untold Story of Black New Orleans“. Sein Essay „America's Greatest Hits“ erschien im Band „Best African American Essays 2009“.
Als ehemaliger Kolumnist der „The Times-Picayune“ schrieb er das Buch „Smokestack Lightning: Adventures in the Heart of Barbecue Country“ und ist Autor und Koproduzent der gleichnamigen Verfilmung. Seine Beiträge sind bereits in The Oxford American, Gourmet, The Washington Post, The New York Times, Bon Appetit, Downbeat und The San Francisco Chronicle erschienen.
Wolfgang Feindt
Redakteur Spielfilm und Internationale Koproduktionen, ZDF, Mainz
Wolfgang Feindt absolvierte sein Diplom in „Theaterwissenschaft“ an der Universität in Gießen und im Anschluss den Diplom-Studiengang „Kulturmanagement“ an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Seit 1996 arbeitet er als Redakteur für das ZDF. Er ist verantwortlich für deutsche Serien, TV- Dramen, und Special Events, mit dem Schwerpunkt internationale Koproduktionen.
Jane Feuer
Film- und Fernsehwissenschaftlerin, Pittsburgh
Jane Feuer ist Professorin für Englisch und Filmwissenschaften an der University of Pittsburgh. Zu ihren Arbeiten über das Fernsehen gehören „MTM: Quality Television” und „Seeing through the Eighties: Television and Reaganism“. Von 2009 bis 2010 war sie Fulbright Distinguished Chair an der Universität Tübingen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern hält sie Vorlesungen über American Quality Drama und arbeitet zurzeit an einem Buch zum Thema.
Cathryn Humphris
Writer/Producer, Serienautorin, L.A.
Cathryn Humphris stammt aus Chattanooga, Tennessee und hat an der Northwestern University studiert. 2004 wurde sie für den Warner Bros. Writers Workshop ausgewählt. Daraus folgte ihr erstes Engagement als TV-Autorin für die von The CW produzierte Serie „Supernatural“. Seitdem arbeitet sie als Autorin und Produzentin für Serien wie „Ringer“, „Elementary“ und „Mad Men“. Für Letztere erhielt sie einen Award der Writers Guild of America.
Christine Lang
Filmemacherin, Kulturwissenschaftlerin, Berlin
Christine Lang studierte Kultur-, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Humboldt Universität zu Berlin, anschließend Film und Fernsehregie an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie arbeitet als Filmemacherin und Autorin. Ihre Filme liefen auf internationalen Filmfestivals und wurden vielfach ausgezeichnet. Seit 2009 künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ im Fachbereich Medienästhetik und Dramaturgie.
Stewart Lyons
Line Producer, Produktionsleiter, L.A.
Stewart Lyons hat als Line Producer, Regisseur, Produktionsleiter und Koregisseur an 32 TV-Serien, 22 Pilotfilmen sowie Dutzenden Features und „Movies of the Week“ mitgewirkt. Als Autor schreibt er Spielfilmdrehbücher, Episoden für Serien- und Comedy-Produktionen sowie Beiträge für Zeitschriften. Lyons studierte an der New York University und schloss an der Tisch School of the Arts als Bachelor of Fine Arts sowie an der Stern School Of Business als Master of Business Administration ab. Für seine Arbeit als Line Producer bei „Breaking Bad“ erhielt er den Emmy for Best Drama Series und den Best Drama Episode Award der Directors Guild of America für seine Arbeit im Regieteam.
Kerstin Stutterheim
Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin, Potsdam
Kerstin Stutterheim ist seit 2006 Professorin für AV-Mediendramaturgie und -Ästhetik an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg und Vice-Chair des internationalen Screenwriting Research Networks. 2008 bis 2011 war sie Gründungsdirektorin des Instituts für künstlerische Forschung an der HFF Konrad Wolf. Die Theater- und Medienwissenschaftlerin, Dramaturgin, Autorin und Filmemacherin ist Mitglied der Deutschen Filmakademie.
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