Archiv

Figuren des Unverfügbaren Nächstes Kapitel

Begleittext


Kapitel 3: Zeitgefühl
Lea-Philine Beyer & Josepha Stolz, Johanna Braun, Julia Faber, Marisa Scarpulla, Sophia Schempp & Myriam Thiel, Ekaterina Gradoboeva & Emanuil Martinov

Lea-Philine Beyer & Josepha Stolz

Johanna Braun, Julia Faber, Marisa Scarpulla, Sophia Schempp & Myriam Thiel

Ekaterina Gradoboeva & Emanuil Martinov





Kapitel 3: Zeitgefühl
Lea-Philine Beyer & Josepha Stolz, Johanna Braun, Julia Faber, Marisa Scarpulla, Sophia Schempp & Myriam Thiel, Ekaterina Gradoboeva & Emanuil Martinov

Es gibt Momente, in denen uns die Zeit wie angehalten erscheint; in denen sich jede Sekunde scheinbar bis ins Unendliche ausdehnt. Aber auch jene, die blitzschnell vorbeiziehen, ohne überhaupt ins unsere Wahrnehmung zu gelangen. In den ausgestellten Beiträgen dieses Kapitels werden unterschiedliche Zeitlichkeiten thematisiert und auf die komplexen Gefühlswelten abgeklopft, die ihnen zu entspringen scheinen.

Lea-Philine Beyer & Josepha Stolz stellen sich die Frage, wie sich eigentlich über die Zeit verfügen lässt – und fassen die Zeit dabei als etwas, das wir nicht in der Hand haben. In einem fotografischen Diptychon stellen sie zwei Weisen des Umgangs mit der Zeit gegenüber: Einerseits den Drang, möglichst viel mit der eigenen Zeit zu tun, oftmals mit Stress und der Klage verbunden, wie schnell die Zeit schon wieder vergehe. Sowie einer entspannteren Haltung, die Zeit einfach Zeit sein lässt und akzeptiert, dass sie sich nicht beeinflussen lässt. Letzteres lässt auf ein bewussteres Leben im Hier und Jetzt schließen, in dem Sorgen um Vergangenes und Zukünftiges in den Hintergrund treten.

Johanna Braun, Julia Faber, Marisa Scarpulla, Sophia Schempp & Myriam Thiel erinnern sich in ihrem Beitrag zurück an die Zeit nach ihren Aufnahmeprüfungen. Mit Gefühlen irgendwo zwischen Hoffnung und Ungewissheit hatten sie nach dem Ablegen der Prüfung für einen Moment ihre Zukunft nicht mehr in der Hand – die Kontrolle verloren, abgegeben an die Aufnahmekommission. In ihrer Aufzugs-Installation im Treppenhaus der Akademie versuchen sie eben jene Gefühlswelten abzubilden und zu vermitteln: beim Erklimmen der Stufen enthüllen sich Schritt für Schritt die Projekte ihrer Aufnahmeprüfung sowie die typografische Abwicklung der Frage: “Ist das meine Zukunft?”

Ekaterina Gradoboeva & Emanuil Martinov entwickelten für die Ausstellung einen szenischen Kurzfilm, in welchem das Unverfügbare als ein Medienphänomen verstanden wird. Innerhalb des Films prallen die Welten der sozialen Medien, der Träume und des akademischen Alltags aufeinander. Es gibt nur ein Problem: “Die Story ist nicht mehr verfügbar.”