Interacting Space


Basierend auf den Überlegungen Vannevar Bush's zum Konzept des MEMEX entstanden zahlreiche Konzepte, wie z. B. Hypertext, die Copmutermaus oder HTML, die die Entwicklung und Nutzung von Computern, Netzwerken aber auch das Denken über Medien, Inhalte und deren Verbreitung massgeblich geprägt haben. Erwähnenswert ist hierbei, dass der Memex lediglich als Konzeptbeschreibung, nie jedoch als tatsächliche »Maschine« existierte. Trotzdem wurde eine Idee derart plastisch präsentiert, dass sie den beschriebenen Effekt erzielte.

Schon heute zeigen sich neue Arten der Erinnerung und des Wissens ab, die jedoch erst allmählich Gegenstand der Forschung in diesem Bereich wird. Der Trend hin zu online-basierten Medien, Speicher- und Bearbeitungsmöglichkeiten, wie sie unter dem Begriff des Cloud-Computing aktuell diskutiert und umgesetzt wird, stellt grundsätzlich die Frage, wo und wie wir unser Wissen und unsere subjektiven Sammlungen zukünftig hinterlegen. Dies legt nämlich auch fest, wo, wie und wann wir wieder darauf zugreifen können. Müssen flexible Formate gedacht werden, um darauf geeignet reagieren zu können? Oder hilft eine vorgegebene Struktur, sich besser orientieren und organisieren zu können?

Mit »Webbased Video Archive« möchten wir die meist unabhängig voneinander entwickelten, technischen Möglichkeiten, die für die Aufbereitung, Repräsentation und Nutzung von Daten, zu einer Art Memex zusammenfügen. Dabei sollen, wie bei Bush angedacht, unterschiedliche Medien miteinander verknüpft werden. Die Gestaltung der Inhalte und Medienformate selbst spielt für uns eine tragende Rolle. Zum einen soll die Erweiterung klassischer Printmedien mit digitalen Inhalten in einer interaktiven Installation zusammengefasst werden. Zum anderen werden neue Konzepte interaktiver Videos sowie neuer Web-Konzepte zur Nutzung von Informationen gezeigt. So entstehen sowohl in Bezug auf die Medienformate als auch in Bezug auf die Interaktionstechniken eine neue Art von Informationsraum, der wesentliche Konzepte zu hypermedialer Strukturen in sich vereint.

Die interaktive Installation, die aus einer Mischung an Print- und Digitalmedien besteht, soll einen Ausblick vermitteln, wie mit dem von Grusin und Bolter beschriebenen Begriff der Remediation gestalterisch umgegangen werden kann. Sie wird letzlich Exponat und Dokumentation von Remediate! Sein. Die Gestaltung soll daher die Möglichkeiten der einzelnen Medien und ihrer Verknüpfung aufzeigen.
Link zum aktuellen Prototypen
http://mfg.merz-akademie.de/~memex/singlemode/


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