FILMKRITIK vs. VIDEOESSAY – Nachdenken über Film

Ringvorlesungsreihe

Sommersemester 2017

Film und Video

Kuratiert von

Christoph Dreher, Peter Ott

Vorlesungen

Die Plakatserie wurde gestaltet von Moritz Dengler-Kingerter und Niklas Block.

Von der Romantik wissen wir, dass die Kritik zur notwendigen Vollendung des Kunstwerks gehört. Nicht nur als Vermittlung, sondern vor allem, weil das latente Wissen, das in der Kunst an die Oberfläche kommt, erst durch seine Reflexion manifest wird.

Filmkritik ist Nachdenken über Film. Sie führt in verschiedenen medialen Öffentlichkeiten breite Debatten und konzentrierte Reflexionen über das durch, was Filme uns zeigen und was sie mit uns machen.

Wie Filmkritik das tut, was überhaupt Filmkritik unter den heutigen medialen Bedingungen eigentlich ist und soll, wie Filmkritik über Film nachdenkt und was sie darin für eine Praxis entwickelt, darum wird es in der Ringvorlesung des Pathways Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart gehen.

Prof. Christoph Dreher kuratierte gemeinsam mit ...

Die Praxis der Filmkritik ist klassischerweise das Schreiben. Als solche hat die Filmkritik ihren Ort in Tageszeitungen und Zeitschriften und operiert sprachlich und mit Begriffen. Verena Lueken ist Filmkritikerinnen und Redakteurin im Feuilleton der FAZ. Christoph Hochhäusler ist Filmemacher und Mitglied im Herausgeberkollektiv, das unter dem Schlachtruf „Filme müssen gefährlich sein“ die Zeitschrift „Revolver“ gegründet hat. Jan Distelmeyer publiziert Texte über Film und ist Professor für Mediengeschichte und -theorie. Bert Rebhandl ist Filmkritiker für verschiedene Zeitungen und Herausgeber der Filmzeitschrift „Cargo“.

Neben dem Schreiben als klassischer Praxis der Reflexion treten seit mehreren Jahren Techniken künstlerischer Forschung auf, die ihre Praxis innerhalb filmischer Medien organisieren. Kevin B. Lee ist ein Pionier des Videoessayismus, einem Netz-Genre, das Filmanalyse mit filmischen Mitteln betreibt. Christoph Girardet wiederum hat, häufig zusammen mit Matthias Müller, eine medienreflexive Praxis des Found-Footage-Films entwickelt, in denen sie sich etwa mit Werk und Verfahrensweisen Alfred Hitchcocks auseinandersetzen.