Sommersemester 2020, ein ungewohntes Bild zum Semesterstart: Keine Studierende in den Seminarräumen, Studios und Werkstätten, keine Erstsemester, die den Campus kennenlernen. Professor/innen und Dozent/innen, die nicht aus den USA, den Niederlanden, Österreich, Belgien und Polen nach Stuttgart reisen konnten. Stattdessen wurde unter Hochdruck daran gearbeitet, dass die fast 100 Lehrveranstaltungen betreut durch 50 Dozent*innen pünktlich zum Semesterstart im Remote-Modus stattfinden konnten.
Pioniere in der Online-Lehre waren die Studierenden des ersten Semesters, die sich in der Einführungswoche an der niederländischen Aktion „Tussen Kunst en Quarantaine“ (Zwischen Kunst und Quarantäne) beteiligten. Hier wurde demonstriert, dass auch in häuslicher Quarantäne kreativ geschöpft werden kann: In der eigenen Wohnung werden bekannte Werke der Kunstgeschichte nachgestellt und zwar ausschließlich mit Material und Dingen, die einem zuhause zur Verfügung stehen. So kamen die frisch gebackenen Erstsemester hautnah mit Kunst und Kunstgeschichte in Berührung.
Die Studierenden hatten über 13 Wochen im Film-und Video-/Theorie-Projekt von Christoph Dreher und David Weber die Aufgabe, wöchentlich ein Videotagebuch von 7 Minuten zu erstellen, in dem sie die besondere Situation des Lebens und Studierens unter Bedingungen des Lockdowns reflektieren und künstlerisch bearbeiten sollten. Entstanden sind über 150, teilweise sehr persönliche Diaries.
The Revolution Will Not Be Televised. Black Lives Matter, Activism and Social Media
Vortrag von Micheala Sharp (Black-Lives-Matter-Aktivistin/Designerin, Minneapolis, MN)
Add Room: Ausstellung der Bachelor- und Masterarbeiten des Sommersemesters 2020
Die Network Sculpture „Add Room“, konzipiert von Prof. Olia Lialina und New Media Student Tim Schmitt, fungierte als virtuelles Ausstellungssystem und war gleichzeitig ein starker Kommentar über die Erfahrungen des Sommersemesters: Jedes Exponat präsentierte sich in einem anderen Videochat-Tool. Die Arbeiten waren durch acht Kameras und vier Plattformen voneinander getrennt, sie kommunizierten über das Internet mit sich selbst, aber, via Übertragung auf die Großleinwand, gemeinsam via Stream mit den Zuschauer*innen. Die Zuschauer*innen konnten sich zudem in die Plattformen einloggen und miteinander kommunizieren.
Mit Weija Ma lehrt ab dem Wintersemester 2020/21 an der Merz Akademie eine der führenden und international renommiertesten Animationskünstlerinnen Chinas als DAAD-Gastprofessorin. Mit ihrer Expertise im Bereich Animation soll sie die Hochschule auch unterstützen, einen neuen Schwerpunkt aufzubauen und zu etablieren, der interdisziplinär zwischen den bestehenden Studienbereichen angesiedelt ist.
Im Semesterprojekt „Experimental Animation“ experimentierten die Studierenden mit den drei Kategorien von Animation: Rotoscope, Paper Cut und Pixilation.
Jarek Bujny setzte seinen Forschungsaufenthalt im Wintersemester 2020/21 im Rahmen des DAAD-Programms „Arbeitsaufenthalte für Hochschullehrer – künstlerische Fächer und Architektur“ fort.
Im Workshop „The es/sence of the Poster“ realisierten die Studierenden Poster zu einem sozial engagierten Thema. Als Thema wählten die Studierenden den Corona-Lockdown und den Umgang mit der zweiten Welle. Sein Gestaltungskurs „Drawing and Illustration“ fand online statt.
Screen Stories – Streaming der Videoarbeiten von Studierenden des Bereichs Crossmedia Publishing beim Stuttgarter Filmwinter 2021 vom 6.-20. Januar 2021
Im Durchschnitt verbringt ein Studierender der Merz Akademie täglich fünf Stunden damit auf Bildschirme zu schauen. Während des öffentlichen Lockdowns fand auch die Lehre online statt. Die Student*innen verbrachten somit noch mehr Zeit zuhause vor dem Bildschirm. Crossmedia Publishing-Studierende stellten sich die Frage, wie sich diese Erfahrungen am Bildschirm auf das Verständnis von sich selbst, von anderen, von ihrem Leben und von der Welt auswirken.
Unter dem Titel 20DEGREES entwickelte der spanische Medienkünstler Manuel Minch in Zusammenarbeit mit New Media-Professor Mario Doulis und Studierenden eine virtuelle Version der Merz Akademie, in dem die Besucher*innen die Bachelor- und Masterarbeiten erleben können. Minch, Gründer und Direktor der Internet Moon Gallery, war Stipendiat des Web-Residency-Programms der Akademie Schloss Solitude und realisierte bereits mehrfach virtuelle Ausstellungen, so auch als Gastdozent mit Studierenden der Merz Akademie.
Erster und vierter Platz für Absolventen Daniel Kilgus und Roman Scheremetiew beim Fotowettbewerb der Staatsoper Stuttgart
iF DESIGN AWARD 2021 in der Disziplin Innenarchitektur für „Perspektiven zur Freiheit“ von Dozentin Dagmar Korintenberg
TDC Tokyo Annual Award 2021 für Dozentin Katja Schloz
Publikumspreis des Drehbuchpreises Schleswig-Holstein 2020 für Absolventin Phoebe Ammon und ihren Film BOMBENGRANATENEVENTS
Schubart-Kulturpreis für Masterstudent Domenik Gebhardt
Publikumspreis beim DOK Leipzig Festival 2020 für DAAD-Gastprofessorin Weijia Ma und ihren Film „Step Into The River“, Teil des Internationalen Wettbewerbs des ITFS Stuttgart
hellofarm Design Studio der Merz Akademie-Absolventen Bjørn Küenzlen und Anthony Lynch gewinnt Pitch um „Marke Rosenstein“
Postproduktionsförderung der MFG Filmförderung Baden-Württemberg für Absolvent Elias Engelhardt und seinen Abschlussfilm „off_line“
Absolvent Steffen Vetterle gewinnt den Pitch für die ADC-Festivalkampagne 2020 „The Power of No“
Seit 2018 vergibt das Merz Bildungswerk Stipendien an Studieninteressierte mit außergewöhnlichem Potenzial und besonderen persönlichen Umständen und ermöglicht ihnen damit ein Studium an der Merz Akademie.
Bleiben Sie gesund!